Test der neuen ultraleichten Isomatte NeoAir XLite NXT von Therm-a-Rest

by Stefan
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Die bei Weitwander*innen sehr beliebte NeoAir XLite hat einen Nachfolger bekommen: Die NeoAir XLite NXT. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und die neue Isomatte genauer unter die Lupe nehmen! Lohnt sich der Kauf oder sogar das Upgrade von der Vorgängerversion?

Erster Eindruck

Das kleine Packmaß und das geringe Gewicht sind die ersten beiden Punkte, die einem nach dem Auspacken sofort auffallen. Die Matte mit dem kräftigen Gelbton (Solar Flare) ist in einem kleinen anthrazitfarbenen Beutel mit schlichtem Aufdruck verstaut. Haptik und Verarbeitung machen durchwegs einen guten, ersten Eindruck!

Lieferumfang

Folgende Gegenstände befinden sich in der Verpackung:

  • NeoAir XLite in Gelb und in Größe L <- Wird aufgrund meiner Größe von 1,93 m benötigt.
  • Packsack für die NeoAir XLite NXT in Anthrazit mit weißem Aufdruck.
  • Pumpsack 68 cm lang, ca. 23 cm Durchmesser <- Volumen von ca. 28 Litern, wobei aber sicherlich maximal 20 Liter pro Pumpvorgang nutzbar sind
  • Reparaturset bestehend aus Anleitung (Englisch, Deutsch und Französisch), Reinigungstüchern und Reparaturflicken
  • etwas Papierkram wie z.B. die Garantiebedingungen und einer Anleitung (ebenfalls auf Englisch, Deutsch und Französisch)

Es ist also alles dabei, was man braucht und man kann ohne weiteres Zubehör sofort los schlafen.

Aufblasen und Entlüften

Zum Aufblasen der NeoAir XLite NXT liegt der bereits angesprochene Pumpsack bei. Die Handhabung ist recht einfach: Man öffnet das Ventil der Isomatte, indem man das Ventil entgegen des Uhrzeigersinns ca. einen halben Zentimeter rausdreht. Nun nimmt man den Pumpsack, öffnet den Auslass und platziert ihn mittig über dem Ventil. Da dies sehr passgenau ist, braucht man ein klein wenig Kraft um den Pumpsack mit dem Ventil zu verbinden. Nun ist der Pumpsack fest mit der leichten Isomatte verbunden. Aufgepumpt wird nun, indem man durch die große Öffnung des Pumpsacks Luft in selbigen strömen lässt und durch zusammenrollen und drücken in die NeoAir XLite NXT presst. Wenn man das 10 bis 12 mal gemacht hat, ist die Isomatte bereits aufgepumpt. Das hat bei uns ca. 2 bis 3 Minuten gedauert, mit etwas Übung geht es sicher auch noch schneller. Danach muss das Ventil wieder durch eine halbe Umdrehung im Uhrzeigersinn verschlossen werden.

Sollte es Probleme mit dem Pumpsack geben, kann man die NeoAir XLite NXT auch mit dem Mund aufblasen. Dies hat aber den entscheidenden Nachteil, dass die Feuchtigkeit der Atemluft in den Innenraum der ultraleichten Isomatte gelangt und die Dämmwirkung negativ beeinflussen kann. Da sich auch Schimmel bilden kann, würden wir auf diese Art des Aufblasens möglichst verzichten und – soweit möglich – immer den Pumpsack verwenden.

Entlüftet ist die NeoAir XLite NXT ratzfatz. Dazu muss sowohl das Ventil als auch die Entlüftung (die grauen Flügel unterhalb des Ventils) geöffnet werden. Die Luft entweicht dann sehr schnell und die Matte kann durch zusammenlegen und einrollen wieder im Packsack verstaut werden.

Liege- und Schlafkomfort

Kommen wir zum wichtigsten Teil: Wie liegt es sich auf der neuen NeoAir XLite NXT von Therm-a-Rest

Kurz gesagt: Klasse! In Anbetracht des Gewichts ist die NeoAir XLite NXT eine wirklich sehr bequeme Matte. Die Dicke von 7,6 cm ist für Weitwanderungen nahezu luxuriös und gleicht auch größere Unebenheiten aus.  

Die Matte ist – wie von Therm-a-Rest versprochen – im Vergleich zur Vorgängermatte wirklich deutlich leiser geworden. Ob es tatsächlich die 83 % sind, wie vom Hersteller angegeben, können wir natürlich nicht nachmessen. War das Geraschel beim Vorgängermodell noch sehr nervig und das KO-Kriterium für uns, sie nicht zu kaufen, ist das Problem jetzt aus der Welt geschafft. Natürlich macht die Matte noch Geräusche, das ist aber verschmerzbar und bei dieser Art von Isomatten Standard.

Die Mumienform der sehr leichten Isomatte spart noch ein wenig an Gewicht und Packmaß. Wirklich negative Auswirkungen auf den Schlafkomfort konnten wir nicht feststellen. Die Matte ist breit genug, dass auch größere (und damit oftmals auch breitere Personen) nicht seitlich runter rutschen. Apropos rutschen: Gefühlt ist die Matte nicht mehr oder weniger rutschig als vergleichbare Isomatten. Das hängt aber natürlich auch immer vom Material des Schlafsacks ab und der damit verbundenen Reibung zwischen den beiden Ausrüstungsgegenständen. Das ist also wohl eher individuell zu betrachten!

Summa summarum gibt es beim Liege- und Schlafkomfort ein ernst gemeintes “Sehr Gut”!

Gewicht und Packmaß

Wie immer, messen wir bei unseren Tests genauer nach. So auch hier:

Beschreibung:Herstellerangabe:Nachgewogen:
NeoAir XLite NXT (Größe L) ohne weiteres Zubehör470 g501,65 g
Pumpsackkeine Angabe52,5 g
Packsackkeine Angabe19,15 g
Reparaturkit (inkl. Plastikbeutel und Anleitung)keine Angabe11,05 g
Gesamtgewicht (alles oben zusammen)584,35 g

Packmaß: 39 cm Umfang / Durchmesser 12,5 cm / 30 cm Länge.

Material und Verarbeitung

Die Oberfläche der Therm-a-Rest NeoAir XLite NXT besteht aus 30D Nylon. RipStop Nylon wird von vielen Herstellern sehr gern und häufig bei der Herstellung von sehr leichten Isomatten verwendet. Das Material ist erprobt und bewährt.

Zur Info: Die Stärke wird immer mit der Zahl vor dem „D“ angegeben. Eine höhere Zahl ist gleichbedeutend mit dickerem Material. Dieses ist natürlich widerstandsfähiger, aber auch schwerer. Aus unserer Sicht ist 30D für eine ultraleichte Isomatte passend!

Wärme und Isolationswirkung

Die NeoAir XLite NXT wird explizit als sehr leichte Isomatte für alle vier Jahreszeiten beworben. Therm-a-Rest hat es laut eigener Aussage geschafft, die Matte nicht nur leichter zu machen, sondern sie auch gleich noch besser gedämmt bzw. dicker gemacht. Als Industriestandard hat sich bei Isomatten der R-Wert etabliert. Wir geben in einem anderen Blogbeitrag einen Überblick über den doch recht theoretischen R-Wert: Die Bedeutung des R-Werts von Isomatten für deine Fernwanderung

Mit einem R-Wert von 4,5 ist die NeoAir XLite NXT sogar für Wanderungen mit einer Temperatur von unter 11°C geeignet – natürlich mit passendem Schlafsack 😊. Richtig testen können wir das leider nicht, da das Temperaturempfinden sehr individuell ist und es – wie gerade beschrieben – natürlich auch vom Schlafsack abhängt. Hier ist ohnehin wichtig zu wissen, dass insbesondere bei Trekkingtouren im Winter sowohl der Schlafsack als auch die Isomatte auf kalte Temperaturen abgestimmt sein müssen. Es macht keinen Sinn, einen sehr guten Schlafsack zu kaufen und eine ganz dünne Yogamatte. Die umgekehrte Kombination natürlich genauso wenig. Erst die perfekte Kombination aus Schlafsack und Isomatte bringt den Erfolg und warme Nächte!

Verfügbare Varianten

VarianteBreiteLängeGewicht
Regular Short51 cm168 cm0,33 kg
Regular51 cm183 cm0,35 kg
Regular Wide64 cm183 cm0,44 kg
Large64 cm196 cm0,47 kg

Fazit

Um ehrlich zu sein… wir haben den Hype um das Vorgängermodell nie 100% nachvollziehen können. Uns war die Matte einfach zu laut, um einen geruhsamen Schlaf darauf zu haben. Und guter Schlaf ist auf einer Weitwanderung oder einer Trekkingtour wirklich wichtig.

Die Neuauflage der NeoAir XLite mit dem Namenskürzel NXT (für NeXT) hat aber nicht nur dieses Problem wirklich behoben, sondern ist auch wärmer und etwas dicker. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck und auch die Handhabung ist durchdacht, einfach und praktikabel. Wie immer gilt bei Ausrüstungsgegenständen: Natürlich gibt es bequemere Isomatten, natürlich gibt es leichtere oder günstigere. In Kombination ist die Therm-a-Rest NeoAir XLite NXT aber auf jeden Fall eine ausgezeichnete Wahl!

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