Spricht man mit anderen Menschen über das Fernwandern, ist oft die Erwiderung: “Das würde ich auch gerne mal machen, traue es mir aber nicht zu, weil…”.
Doch was sind eigentlich die Anforderungen für eine Trekkingtour? Wann ist man bereit und was sollte bei der Entscheidung wirklich eine Rolle spielen?
Auf den ersten Blick ist eine Fernwanderung wie eine normale Tageswanderung, nur eben über eine deutlich längere Distanz. Bei beiden Arten des Wanderns geht man zwischen 20 und 30 Kilometer am Tag. Der Unterschied ist ganz simpel: Beim Trekking ist nach einem Tag nicht Schluss. Der Körper hat daher weniger Zeit sich zu regenerieren und ist nicht wie bei kürzeren Wanderungen immer ausgeruht.
Hinzu kommt, dass der Rucksack meist deutlich schwerer ist, als bei Tageswanderungen. Je nach Art der Weitwanderung muss man Zelt, Rucksack, Schlafunterlage, Essen, Kleidung und einiges an anderer Ausrüstung mitnehmen. Acht bis 12 Kilo Rucksackgewicht sind hier nichts ungewöhnliches. Das erfordert Kraft und Ausdauer!
Doch nicht nur körperlich, auch mental sind Weitwanderungen manchmal eine Herausforderung. Man begibt sich für mehrere Tage/Wochen in eine ganz andere Welt, fernab der gewohnten Umgebung. Die tägliche Dusche entfällt oftmals und es muss eine Katzenwäschen am nächsten Bach genügen. Toiletten sind zum nötigen Zeitpunkt unnötig weit weg 🙂
Auch muss man damit rechnen, dass nicht immer die Sonne scheint. Schlagregen mit leichten Sturmböen bei 8°C kann ziemlich nervtötend sein 🙂
Aus unserer Sicht macht aber genau die den Reiz einer Trekkingtour aus. Dieser Schritt in die Ungewissheit, ins Wilde ist es, der den Unterschied zwischen einer Tagestour in den bayerischen Voralpen mit Vollpension und einer Weitwanderung macht. Daher ist eine solche Wanderung immer ein Geben und Nehmen. Man verzichtet auf Komfort und erlebt dafür Sachen, die
Nun muss aber auch erwähnt werden, dass sehr viele Trekkingtouren geringere Höhenunterschiede haben, als z.B. Wanderungen in den Alpen. Man geht also weiter, mit mehr Gewicht, aber die Strecke ist oftmals flacher. Dies hilft Energie zu sparen.
Die Kunst bei einer Weitwanderung ist daher, seine eigene körperliche und mentale Leistungsbereitschaft gut einzuschätzen und dann dafür den perfekten Trail zu finden. Und diesen einen perfekten Trail gibt es auf jeden Fall und für jeden Menschen. Es gibt weltweit mehrere tausend Fernwanderungen. Für den Einstieg ist oftmals eine kürzere und einfachere Variante anzuraten, evtl. sogar in einer geführten Gruppe. Hat man dann etwas Erfahrung und Selbstvertrauen geschöpft, kann man sich gerne die mittellangen (100 bis 300km) Wege zutrauen. Wer es sich zeitlich leisten kann, darf sich natürlich auch an den richtig langen Trekkingtouren versuchen, wie z.B. den europäischen Fernwanderwegen oder den drei langen US-Wanderwegen (Appalachian Trail, Continent Divide Trail und Pacific Crest Trail). Allesamt sind sie mehrere tausend Kilometer lang und man benötigt nicht nur Monate um sie komplett zu gehen, sondern auch extrem viel Vorbereitung.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du es dir zutraust jeden Tag 20 Kilometer mit einem etwas schwereren Rucksack zu gehen, bist du bereit für deinen ersten Weitwanderweg. Du musst dir nur deinen perfekten Trail finden, der zu deinen Wünschen und Anforderungen passt. Eine Auswahl an Fernwanderwegen mit einigen Suchoptionen findest du bei uns in der Trailsuche: