Unser erster Megamarsch in Mittersill – Vorbereitung und Packliste

by cornelia

Am 24.06.2023 war es endlich soweit. Der Wecker klingelt um genau 3 Uhr früh. Einen Wecker hätte ich an diesem Tag  nicht gebraucht, denn ich bin bereits seit einer Stunde wach und warte nur darauf, meinen sorgfältig gepackten Rucksack zu schnappen und mich endlich aufzumachen nach Mittersill. Dort fand an diesem Tag mein erster großer Wanderwettbewerb statt. Und die Vorfreude war groß!

Die  Vorbereitung 

Zu absolvieren war innerhalb von 12 Stunden eine Strecke von 50 Kilometern mit über 1300 Höhenmetern, die meinen zwei Schwestern und mir schon einiges an Respekt einflößte. Zwar waren wir drei gut in Form und haben auch schon an einigen Laufwettbewerben erfolgreich teilgenommen, allerdings waren wir absolute Newbies in Sachen Langstreckenwandern. 50 Kilometer sind auch ohne die 1300 Höhenmeter Anstieg eine Herausforderung und niemand von uns drei ist jemals eine solche Strecke an nur einem Tag gegangen. Deshalb war eine gute Vorbereitung für uns wichtig, denn im Vordergrund stand für uns, den Marsch genießen zu können. Dies ist nur möglich, wenn man gut trainiert und ausgestattet ist. Konkret hieß das für uns, dass wir auch eine Wanderung (ca. 10 bis 15km) pro Woche in unser Sportprogramm aufgenommen haben. Was uns allen dreien sofort aufgefallen ist, dass beim Gehen andere Muskeln beansprucht werden wie beim Laufen und wir den ein oder anderen Muskelkater hatten. Ansonsten behielten wir unsere gesunde Ernährungsweise bei und fühlten uns fit und gut vorbereitet, als es dann endlich soweit war.

Die Ausstattung

Was ziehe ich an und was muss in den Rucksack? Das war für uns die wichtigste Frage, die uns viel beschäftigte. Da die Wetterprognose durchwachsen war und zumindest für den Vormittag Regen gemeldet wurde, musste eine Regenjacke auf jeden Fall mit. Möglichst leicht sollte sie natürlich sein, denn uns war klar, dass wir sie nicht über die gesamte Strecke benötigen werden. Die passenden Wanderschuhe hatten wir nach längerer Suche auch gefunden und bereits vorher gut eingelaufen. Eine Kappe als Sonnenschutz, eine gut sitzende Wanderhose und ein atmungsaktives T-Shirt waren selbstverständlich Pflicht. Einen bequemen und leichten Rucksack hatten wir ebenso bei Columbia gefunden. 

Schön ist auch, dass der Veranstalter einen bei der Hand nimmt und einem mit hilfreichen Tipps zur Vorbereitung und zur Ausstattung bestens zur Seite steht. Für uns Neulinge im Wandersport war das absolut super.

In den Rucksack packten wir eine Trinkflasche, die man dann bei jeder Station mit Wasser auffüllen konnte, einen Becher für Kaffee oder Tee, ein bisschen Obst und einen Schokoriegel. Im Vorfeld diskutierten wir auch die Frage nach Wechselschuhen, da wir schon so manche Horrorgeschichten über wundgelaufene Füße gehört hatten. Letztendlich entschieden wir uns aber dagegen, um den Rucksack möglichst leicht zu halten. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuten, denn tatsächlich waren es nicht die Füße, die uns Probleme bereiteten, sondern eher das Gewicht der Sachen im Rucksack, das wir einfach nicht gewohnt waren. Man sollte sich also im Vorfeld einen gut sitzenden Rucksack suchen und diesen auch einmal mit den ganzen Sachen, die man am Wettkampftag drin haben wird, bei einer Wanderung tragen.

Packliste für den Megamarsch

Ich liste hier nur die wichtigsten Artikel auf:

  • Wanderhose (je nach Wettervorhersage evtl. auch als Short) z.B. Summerdry™
  • Wanderschuhe (hier ist eine griffige Sohle wichtig, Halbschuhe reichen aus, knöchelhoch bietet aber mehr Seitenhalt und Stabilität) z.B. Facet™ 75 Mid Outdry™
  • gut passende und schon mehrfach gewaschene (idealerweise dicke) Socken
  • Atmungsaktives T-Shirt (bei einem eintägigen Event muss es nicht Merino sein) z.B.: Zero Ice Cirro-Cool™
  • Dünne, aber winddichte Fleecejacke oder Softshell (als Windschutz)
  • Leichte Regenjacke z.B. Mazama Trail™
  • Sonnenschutz (Hut, Kappe und/oder Sonnencreme) und Sonnenbrille
  • 20 bis 30 Liter großer Rucksack z.B. den Convey™ II 27L

Erster Eindruck beim Eintreffen

Wo sind denn die ganzen Teilnehmer:innen? Mit über 1000 Teilnehmer:innen hatten wir uns innerlich schon auf eine Menschenmenge und lange Warteschlange eingestellt, was aber überhaupt nicht der Fall war. Im Gegenteil: Die Anmeldung war super einfach und schnell, alle Helfer:innen waren bestens gelaunt und hilfsbereit. Die Parksituation war auch völlig in Ordnung. Der Start war, da es unterschiedliche Startzeiten gab, unkompliziert und ohne großes Gedränge. Wir gesellten uns also ganz entspannt zu den anderen Teilnehmer:innen und warteten auf den Startschuss. Endlich ging es los!

Ablauf und Streckenverlauf

Schon bei der Ankunft waren wir geflasht von dem herrlichen Panorama und freuten uns riesig auf den Megamarsch. Das Wetter war inzwischen nahezu perfekt, nicht zu kalt und nicht zu warm. Nach einer kurzen Strecke auf der Straße ging es nun kleine Wege entlang, an Bächen und Kühen vorbei. Was für eine wunderschöne Kulisse! Die 1300 Höhenmeter sind zwar durchaus anstrengend, aber die Aussicht auf die Gipfel des hohen Tauern entschädigten für die Qualen. Insgesamt gab es vier hervorragend ausgestattete Verpflegungsstationen, die keine Wünsche offen ließen: Von Wiener Würstchen mit Senf bis hin zu Gummibärchen war alles dabei. Auch mit Schokoriegeln und anderen Snacks konnte man sich eindecken, damit man auch unterwegs etwas zu essen hatte.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke hatten wir einen schönen Blick auf das Schloss Mittersill (siehe Foto) und schon bald sahen wir das Hochmoor Wasenmoos. Mittlerweile hatten wir etwa 38 Kilometer in den Beinen und merkten schon, dass diese etwas schwerer wurden. Aber abgelenkt vom Gespräch mit meinen Schwestern und anderen Teilnehmern neigten sich auch die letzten Kilometer langsam dem Ende. Nach 50 Kilometern kamen wir nun endlich glücklich und stolz nach 8 Stunden ins Ziel und nahmen unsere Medaillen in Empfang.  Was für ein tolles Gefühl!

Fazit

Der Megamarsch in Mittersill ist wirklich eine sportliche Veranstaltung der Superlative: mega schön, mega gut organisiert, mega empfehlenswert für Wanderfreunde und vor allem -neulinge. Der Veranstalter gibt einem schon früh im Vorfeld laufend super Tipps und Infos, was einem die Angst vor der langen Strecke nimmt. Wenn man es bevorzugt, alleine zu wandern und ganz für sich sein möchte, ist eine Teilnahme an einem Megamarsch natürlich nicht empfehlenswert. Ich aber habe das gemeinsame Wandern als wirklich schön empfunden. Durch die lange Zeit, die man unterwegs ist, hat man genügend Zeit, seine Gedanken schweifen zu lassen, aber auch für Gespräche miteinander. Diese Kombination ist toll.

Nächstes Ziel: Der Megamarsch über 100 Kilometer!

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