Diese Frage beschäftigt jeden Einsteiger vor der ersten Trekkingtour. Dummerweise ist sie ganz ohne Erfahrung auch kaum zu beantworten. Sind 5, 10 oder 20 Kilogramm in Ordnung? Was ist ein guter Richtwert?
Wie so oft gibt es leider nicht die eine richtige Antwort! Das Gewicht des Rucksacks hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Art und Länge der Tour
- Deiner Fähigkeit dich einzuschränken
- Deiner Ausrüstung
Beginnen wir mit der Art und Länge der Tour: Hier ist weniger die Gesamtlänge des Trekkings bestimmend, sondern vielmehr wo und wie du schlafen möchtest und wie oft du dich auf der Wanderung mit Wasser und Nahrung versorgen kannst.
Wenn du in Hütten übernachten möchtest, brauchst du kein Zelt, keine Isomatte und es reicht dir evtl. ein leichterer Schlafsack. Da sind recht schnell 2 bis 2,5 Kilogramm eingespart. Auch anderes Equipment wie z.B. Gaskocher/Gas, Topf und Becher kann möglicherweise daheim gelassen werden.
Wenn du eine Trekkingtour abseits der Zivilisation wählst, musst du nicht nur die oben genannten Ausrüstungsgegenstände tragen. Du musst auch darauf achten, immer ausreichend Nahrung und Wasser dabei zu haben. Je länger die Abstände zwischen den Einkaufsmöglichkeiten oder den Wasserstellen sind, umso mehr musst du schleppen. Pro Tag kannst du in etwa mit 400 bis 500 Gramm an Nahrung und 3 bis 4 Liter Wasser rechnen. Das ist natürlich immer abhängig von den persönlichen Bedürfnissen und den klimatischen Gegebenheiten. Bei 35°C in Südeuropa wirst du einen höheren Wasserbedarf haben, als im Herbst in Norwegen.
So kann es je nach dem ausgewählten Fernwanderweg vorkommen, dass du nicht nur Zelt, Schlafsack und Isomatte trägst, sondern auch das Essen für eine Woche und mehrere Liter Wasser. Die hat natürlich einen ganz entscheidenden Einfluss auf das Gesamtgewicht des Rucksacks. In diesem Fall ist wohl nicht mit unter 15 kg (eher 17 kg) zu rechnen.
Kommen wir zu deiner Fähigkeit, dich einzuschränken:
Auf meiner ersten Trekkingtour (Kungleden mit dem Zelt) hatte ich ein kleines Buch zu lesen dabei, Stifte und einen Block und eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv. Kein Wunder, dass der Rucksack erstaunlich schwer war.
Das dümmste, was du machen kannst, ist Dinge mitzunehmen, die du nicht brauchst. Dies gilt es auf jeden Fall zu vermeiden! Ich kann dir daher nur den Rat geben, dich bei den ganzen Packlisten im Internet zu orientieren und wirklich nur in Ausnahmefällen davon abzuweichen. Gehe jedes Teil im Gedanken durch und frag dich: Brauche ich das wirklich auf meiner Wanderung von X Tagen? Kann ich darauf nicht verzichten? Letztendlich hilft aber natürlich nur die Erfahrung.
Last but not least ist die Art deiner Ausrüstung wichtig für das Gewicht deines Rucksacks:
Es gibt beinahe alle Ausrüstungsgegenstände in verschiedenen Gewichts- und Größen- und Qualitätskategorien. Der Rucksack an sich, kann 500 Gramm wiegen, aber auch 2 Kilogramm. Genau das selbe ist es mit dem Schlafsack. Einpersonenzelte gibt es von 700 Gramm und weniger bis hin zu über 1,5 Kilogramm.
Du siehst… hier kann man eine ganze Menge an Gewicht beim Trekkingrucksack einsparen.
Das Problem ist nur, dass kaum ein Einsteiger sich die gesamte Trekkingausrüstung gewichtsoptimiert (ultralight) zulegt, sondern zu Beginn erst mal bestehendes (oftmals schwereres) Equipment mitnimmt. Erst im Laufe der Zeit wird leichter nachgekauft.
Fassen wir das alles zusammen, erhalten wir in etwa diese Spannweiten für das Gewicht eines Trekkingrucksacks:
ungefähres Gewicht Rucksack für eine Woche Fernwandern (ohne Essen und Trinken) | min. (in kg) | max. (in kg) |
Hüttenwanderung (nicht gewichtsoptimiert): | 5 | 8 |
Wanderung mit Zelt (nicht gewichtsoptimiert): | 9 | 13 |
Hüttenwanderung (gewichtsoptimiert): | 3 | 5 |
Wanderung mit Zelt (gewichtsoptimiert): | 5 | 9 |
Die Tabelle ist ganz bewusst sehr einfach gehalten. Wir ich bereits oben ausgeführt habe, hängt das Gewicht von einer Vielzahl von Komponenten ab. Die Tabelle soll lediglich als Richtwert dienen, in welchem Gewichtsbereich sich Rucksäcke für gewöhnlich aufhalten. Wenn er schwerer ist, geht einfach nochmal alles durch und versucht einzusparen. Sollte er leichter sein, habt ihr alles richtig gemacht, oder etwas vergessen 🙂