Hunde sind bekanntlich der beste Freund des Menschen. Kein Wunder also, dass viele Hundebesitzer ihre geliebten Vierbeiner überallhin mitnehmen. Bei Wanderbegeisterten darf der Hund deshalb auch das ein oder andere Mal mit auf den Berg. Allerdings sind nicht alle Hunderassen und alle Wanderwege (bzw. Weitwanderwege) für ein solches Vorhaben geeignet. Ob der eigene Liebling fit fürs Wandern (bzw. Weitwandern) ist, muss jeder Hundebesitzer selbst einschätzen können. Wenn du dir aber sicher bist, dass dein Hund gerne wandert, steht der Planung eigentlich nichts mehr im Weg.
Ich habe versucht, die wichtigsten W-Fragen nach dem Wie weit?, Wo?, Was? und Wann? in diesem Beitrag zu beantworten.
- Wie lange bzw. wie weit kann man mit dem Hund wandern?
Das kommt wie bereits erwähnt auf die jeweilige Rasse des Hundes an. Manche Hunde mögen vielleicht gar nicht wandern, andere haben eine unglaubliche Ausdauer. So kann man beispielsweise mit einem Husky oder einem Schäferhund weitere Wanderungen machen als mit einem Chihuahua oder einem Jack Russell. Wichtig ist, dass man seinen eigenen Hund und dessen Grenzen gut kennt und ihm — wie man es ja auch bei sich selbst machen würde — ausreichend Pausen gönnt. Vier Pfoten heißen nämlich nicht automatisch doppelt so viel Kraft!
Sollte man sich allerdings für eine Fernwanderung über mehrere Tage mit dem Hund entscheiden, sind einige Änderungen bezüglich der Ausrüstung für den Vierbeiner nötig. Dazu allerdings später noch mehr.
- Wo kann man mit Hund wandern?
Mindestens genauso wichtig wie die Frage nach der Länge der Strecke ist die Lage des Trails. Es gibt viele Wanderwege — vor allem beim Weitwandern —, die nicht für Hunde geeignet sind. Beispiele dafür sind der von MyTrails vorgestellte Ak-Suu Transverse in Kirgisistan oder der Circuito de Huayhuash in Peru. Auf anderen Trekking-Touren, wie beispielsweise dem Affric Kintail Way in Großbritannien oder dem Eagle Creek Trail in den USA, sind dagegen Hunde erlaubt. Wichtig ist dabei vor allem die Bodenbeschaffenheit, da Hunde normalerweise nicht wie ihre Besitzer mit guten Wanderschuhen ausgestattet sind und sich auf manchem Untergrund die Pfoten verletzen könnten. Um dies zu vermeiden, sollte man auch Trails mit spitzigen Steinen, rutschigem Eis oder sehr heißem Sand vermeiden.
Eine weitere Frage, die sich bei der Auswahl des Wanderweges bzw. bei der Entscheidung zwischen einer Tageswanderung oder einer Fernwanderung aufdrängt, ist die nach dem Schlafplatz des Hundes. Während wir Menschen es uns entweder in einer Hütte oder im selbst mitgebrachten Zelt gemütlich machen, muss auch für die Fellnase ein gutes Plätzchen für die Nacht gefunden werden. Ohne ausreichend Schlaf fehlt unserem Wegbegleiter nämlich die Energie für die Wanderung am nächsten Tag. Deshalb ist vorher unbedingt mit dem Besitzer der Unterkunft abzuklären, ob Hunde dort erlaubt sind oder im Falle des Zeltens ein kleines Hundezelt, ein Platz im eigenen Zelt oder ein anderweitiges Arrangement zu bedenken. Wichtig dabei ist zum einen, dass der Hund in irgendeiner Weise angeleint ist, um Komplikationen mit anderen Tieren oder Menschen zu vermeiden. Außerdem sollte man darauf achten, dass man zusätzliches Gepäck mitschleppen muss, wenn man auch noch die Wanderausrüstung für den vierbeinigen Freund mittragen muss. Ein Lösungsvorschlag dafür könnte der in der Packliste aufgelistete Wanderrucksack sein.
- Was sollte man beachten und was ist mitzunehmen?
Nachdem man sich nun für die Länge und den Ort der Wanderung (bzw. Fernwanderung) mit Hund entschieden hat, ist es an der Zeit die nötigen Utensilien einzupacken. Insgesamt kommt es vor allem darauf an, wie weit und wo man mit dem Hund wandern möchte. Der von MyTrails programmierte Packlisten-Manager stellt unter anderem die Klimadaten für jeden Fernwanderweg zur Verfügung, was diesen Schritt enorm vereinfacht. Neben den offensichtlichen Gegenständen, wie Wasser, Hundefutter oder Tüten für den Kot (man will ja schließlich keine unangenehmen Überraschungen für andere Weitwanderer hinterlassen), gibt es auch individuelle Dinge, wie ein Spielzeug oder eine Decke. Manche Teile der Packliste werden vielleicht nicht von jedem als notwendig erachtet, andere Artikel müssen wiederum in ihrer Menge auf den jeweiligen Weitwanderweg angepasst werden. Hier folgt eine Liste mit Vorschlägen:
- Wasser (muss ausreichend sein für die Weglänge, wenn es am Trail keine trinkbaren Wasserquellen für Hunde gibt)
- Hundefutter/Leckerli (genügend für die Dauer der Wanderung mitnehmen)
- Kottüten
- evtl. Wanderschuhe (hängt vom Trekking-Trail und der Empfindlichkeit der Hundepfoten ab)
- Decke (abhängig von den auf dem Weitwanderweg herrschenden Temperaturen)
- Hundebett/-zelt (Hängt davon ab, ob man im Freien oder in einer Hütte schlafen möchte)
- Spielzeug (Hunde brauchen auch einen spaßigen Ausgleich zur anstrengend Fernwanderung)
- Halsband/Geschirr und Leine (+ Ersatzleine)
Beim letzten Punkt auf der Packliste stellt sich die Frage, welche Leine beim Wandern mit Hund am besten verwendet werden soll und ob sich ein Geschirr oder ein Halsband besser eignet. Um seinen Hund, unabhängig von der Rasse und der Größe, besser im Griff zu haben, eignet sich ein Hunde-Geschirr hervorragend. Nicht nur ist es einfacher für Hundebesitzer, den Hund zurückzuhalten, weiterhin tut man damit auch dem vierbeinigen Freund nicht so weh, da ein Halsband manchmal eine strangulierende Wirkung haben kann. Zusätzlich kann man bei einem Geschirr mit integriertem Hunde-Wanderrucksack einen Teil des Gepäcks auch an den Hund selbst abgeben, sofern dieser genug Energie dafür hat. Für die Frage nach der Leine ist klar zu empfehlen, dass eine Schleppleine wegen ihrer Länge zum Wandern (bzw. Weitwandern) eindeutig zu unpraktisch ist, da sie sich je nach Trail an Bäumen, Ästen, Steinen oder Ähnlichem verhängen kann. Um seinem Hund dennoch ein bisschen mehr Freiheit als bei einer normalen Leine zu geben, kann man beispielsweise auf eine freihändige, kompakte mit stoßdämpfendem Seil und Hüftgurt zurückgreifen.
- Wann ist die beste Zeit, um mit Hund zu wandern?
Die Jahreszeit spielt im Grunde bei der Entscheidung, ob man eine Wanderung (bzw. Weitwanderung) mit Hund macht oder nicht, eine untergeordnete Rolle. Man kann mit vielen Hunden gleichermaßen im Schnee wie in einer extrem trockenen Gegend wandern. Allerdings ist dann natürlich bei der Planung, vor allem bei der Ausrüstung, auf die gegebenen Umstände zu achten. Zum Beispiel nimmt man bei heißem Klima mehr Wasser mit, bei Schnee dafür gegebenenfalls mehr Schutz gegen Kälte.
Man merkt also, eine gute Planung ist beim Wandern (bzw. Fernwandern) mit Hund das A und O. Allerdings sollte dabei natürlich der Spaß bei Mensch und Tier nicht zu kurz kommen!