Diese Frage wird recht häufig gestellt, wenn man von einer vergangenen Trekkingtour erzählt. Doch wann genau ist etwas gefährlich und begibt man sich auf einer Tour wirklich ernsthaft in Gefahr? Das möchten ich in diesem Blogartikel klären. Zudem möchte ich auch darauf eingehen, welche Gefahren im Detail lauern und wie man diese vermeiden bzw. sich darauf vorbereiten kann.
Inhaltsverzeichnis des Grauens:
Verletzungen
Tierangriffe
Unterversorgung
Verlust der Orientierung
Unterkühlung / Überhitzung
Erkrankung
Erschöpfung / Überanstrengung
Fazit
Verletzungen sind die mit Abstand größte Gefahr, die eine Wanderung birgt. Schnell ist man auf einer nassen Wurzel ausgerutscht oder stolpert über einen Stein und verstaucht sich den Fuß. Aber nicht jede Verletzung muss gleich den Abbruch der Wanderung bedeuten! Mit ein wenig Erste-Hilfe-Kenntnissen und der einen oder anderen Schmerztablette ist oftmals schon viel geholfen und man kann mit dem Abenteuer fortfahren bzw. -gehen. Schwierig wird es bei gröberen Verletzungen, wie z.B. einem Bruch oder einer gerissenen Sehne. Hier hilft oftmals nur die Bergung durch die Rettung.
Prävention gegen Verletzungen: Leider schwierig! Selbst die besten Sportler sind davor nicht gefeit. Übung und Training können aber durch eine bessere Trittsicherheit und stärkere Muskulatur Verletzungen vorbeugend wirken. Regelmäßige Pausen steigern zudem die Konzentration auf einer Weitwanderung!
Tierangriffe sind ein deutlich selteneres Problem auf Trekkingtouren. Wie groß die Gefahr eines Angriffs ist, hängt ganz elementar von der Gegend und dem Verhalten des Wanderers ab. In Europa sind Verletzungen durch Tiere deutlich seltener als z.B. in Nordamerika, Südamerika oder Australien. Bären, Berglöwen, Schlangen und Spinnen sind nur einige der tierischen Gefahren, die einem Fernwanderer auf diesen Kontinenten begegnen können.
Prävention gegen Tierangriffe: Auch wenn es keine 100%ige Möglichkeit gibt, Angriffe von Tieren zu verhindern, so kann man diese mit dem richtigen Verhalten sehr gut vermeiden oder gänzlich abwehren. Es ist daher immer hilfreich, sich auf das Vorkommen angriffslustiger Tierarten zu informieren und auf den Kontakt vorzubereiten! Dies senkt die Gefahr eines Angriffs durch Tiere bei deiner Wanderung deutlich!
Mit Unterversorgung ist in erster Linie der Mangel an Nahrung oder Wasser gemeint. Es gibt verschiedene Ursachen, wie es zu dieser Situation kommen kann. Falsche Planung, ausgetrocknete oder verschmutzte Quellen, geschlossene Supermärkte oder eine der anderen Gefahren (Verlust der Orientierung oder Verletzung) können dazu führen, dass es zur misslichen Situation kommt, dass entweder das Essen oder das Trinkwasser auf dem Trekking zu wenig wird.
Prävention gegen Unterversorgung: Es ist immer empfehlenswert, einen Sicherheitspuffer an Nahrung und Trinkwasser mitzutragen. Dies kann Unwägbarkeiten abpuffern und man gelangt nicht unverzüglich in eine Notsituation. Des Weiteren ist es ratsam, sich vorab von der Situation vor Ort zu informieren: Haben wichtige Versorgungsstationen (z.B. Supermarkt oder Hütten) geöffnet und sind Trinkwasserquellen nicht etwa ausgetrocknet oder verschmutzt. Ein Wasserfilter kann hier gute Hilfe leisten.
Durch den Verlust der Orientierung auf einer Trekkingtour kann es ebenfalls zu sehr brenzligen Situationen kommen. Nicht nur, dass man Zeit verliert und weite Umwege in Kauf nimmt. Man riskiert auch Verletzungen (z.B. bei unwegsamen Gelände), Erschöpfung oder Unterversorgung. Insbesondere in unbekanntem und schwer einsehbarem Terrain ist es enorm wichtig, steht’s die Orientierung zu behalten.
Prävention gegen Orientierungsverlust: Ausreichende Vorbereitung bzgl. des geplanten Weges. Sich nie ausschließlich auf das Smartphone verlassen! Zusätzliche Verwendung einer Papierkarte und eines Kompasses. Das Erlernen der korrekten Verwendung dieser beiden Dinge ist ein Muss für jeden Weitwanderer! [Youtube Link zu How-To]
Unterkühlung bzw. Überhitzung kommen beim Trekking nicht – wie man denkt – nur bei Extremtemperaturen vor! Schon bei Temperaturen unter 15°C und kann bei entsprechenden Wetter- und Rahmenbedingungen eine Unterkühlung drohen. Insbesondere bei nasser Kleidung / einem nassen Schlafsack handelt es sich um eine reale Gefahr. Wind potenziert diese noch und verringert die gefühlte Temperatur dramatisch!
Prävention gegen Unterkühlung/Überhitzung: Es ist enorm wichtig, immer trockene und ausreichend warme Kleidung griffbereit zu haben. Im Idealfall ist sowohl Kleidung als auch Schlafsack in einem wasserdichten Packsack verpackt und so zusätzlich geschützt. Nasse Kleidung sollte bei nächster Gelegenheit getrocknet werden, so dass man wieder eine Reserve hat! In heißen, trockenen Gegenden sollte es vermieden werden, in der Mittagshitze wandern zu gehen. Hier lieber eine längere Pause einplanen und erst am Nachmittag weiter gehen.
Man ist beim Fernwandern für gewöhnlich nicht einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt, als normal. Vermutlich sogar weniger, da man weniger Kontakt zu anderen Menschen hat. Dennoch sind Erkrankungen nicht zu unterschätzen, da sie auf einer Trekkingtour schlimmere Konsequenzen haben können, als in der Zivilisation. Dies hat in erster Linie mit der schlechteren bzw. langsameren medizinischen Versorgung zu tun.
Prävention gegen Erkrankungen: Bei vorhandenen chronischen Erkrankungen sollte vor einer längeren Trekkingtour der Arzt konsultiert und entsprechende Medikamente in ausreichender Zahl mitgenommen werden! Gegen herkömmliche, akute Erkrankungen helfen oftmals Schmerzmedikamente oder Mittel gegen Magenprobleme. Wir werden hierzu demnächst noch einen Blogbeitrag veröffentlichen und verlinken.
Erschöpfung / Überanstrengung ist im Regelfall das Resultat aus einer schlechten Vorbereitung, einer mangelhaften Planung und im dümmsten Fall eine Kombination mit einer der oben aufgeführten Gefahren.
Prävention gegen Erschöpfung / Überanstrengung: Training, Training, Training! Je besser man körperlich vorbereitet ist, umso besser lässt sich eine solche Situation im Voraus vermeiden. Auch die mentale Vorbereitung ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere bei Touren, die man allein in der Wildnis bewältigt, ist die unbedingt nötig!
Fazit: Lasst euch nicht einschüchtern! Natürlich ist Trekking oder Fernwandern nicht ganz ungefährlich. Das ist Autofahren und Treppensteigen aber auch nicht! Mit einer guten Planung und Vorbereitung ist man aber gegen fast alles gut gewappnet und lässt sich auch von kleineren Unwägbarkeiten nicht gleich aus der Fassung bringen.
Generell ist es nie eine schlechte Idee, mindestens mit einem Wanderpartner den Trail zu bestreiten. So hat man im Fall der Fälle immer schnelle Hilfe oder zumindest jemanden der schnelle Hilfe organisieren kann, wenn man es selbst gerade nicht kann.
Ansonsten gilt wie überall: Übung macht den Meister! Ihr werdet mit jeder Tour Erfahrung sammeln und werde immer sicherer. Auch eine gute körperliche Vorbereitung (z.B. in Form von Sport) ist durchaus sinnvoll und vermeidet nicht nur Gefahren, sondern erhöht auch die Freude am Trekking.
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