In Europa noch recht unbekannt, gehören Bärenkanister insbesondere bei Trekkingtouren in den USA beinahe schon zur Standardausrüstung. Doch was sind Bärenkanister, welche Unterschiede und Alternativen gibt es?
Bären haben eine unglaublich guten Geruchssinn: Er ist ca.100.000 mal besser als beim Menschen und sie können daher Nahrung auf eine Entfernung von mehreren Kilometern erschnüffeln. Das ist natürlich schön für die Bären, aber kann sich negativ auf uns und unsere Essensvorräte auswirken. Im schlimmsten Fall befindet sich das Essen nachts im Zelt und der Bär hat Hunger. Auch wenn der Mensch nicht auf dem Speiseplan von Bären steht, kann es in solchen Situationen zu schweren Verletzungen kommen. Dies muss unbedingt verhindert werden! Eine recht einfache Möglichkeit ist die korrekte Verwendung des bereits angesprochenen Bärenkanisters oder einer vergleichbaren Alternative.
Als Bärenkanister bezeichnet man unterschiedlich (meist zwischen 2 und 12 Litern Volumen) große Behälter aus stabilem Plastik und einem gesicherten Schraubdeckel. Man kann ihn sich wie eine große Keksdose aus Plastik vorstellen, haltbar genug, um den Inhalt vor einem Bären zu schützen. Verwendet werden sie beinahe ausschließlich bei Trekkingtouren oder Fernwanderungen. Wichtig bei der Verwendung ist, dass sich sämtliche Lebensmittel, Kosmetika und auch der Müll im verschlossenen Kanister befinden. So wird verhindert, dass Gerüche austreten und Bären angelockt werden. Sollte dennoch ein Bär auf den Geschmack gekommen sein, verhindert die stabile Plastikhülle, dass der Bär sie öffnen oder zerstören kann.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass der verschlossene Bärenkanister dennoch nicht im Zelt aufbewahrt werden darf. Ein Versteck mit einer Entfernung von ca. 20 bis 30 Metern auf der windabweisenden Seite ist perfekt. Noch besser wäre es, wenn man den Kanister hoch im Geäst eines Baums (mit einem Seil) aufhängt. So hat der Bär nahezu keine Chance, an den Bärenkanister zu gelangen. Falls möglich: Achtet auch darauf, dass kein Bach oder Abhang in der Nähe ist. Sonst kann es passieren, dass der Kanister vom Bären einfach hinabgerollt wird.
Bärenkanister haben aber auch Nachteile. So sind sie leider recht schwer (je nach Größe ca. 1kg) und unhandlich. Auch der Preis kann einem teuer vorkommen, wenn man beachtet, dass ein durchschnittlicher Kanister um die 80 Euro kostet.
Doch es gibt auch Alternativen: ein bärensicherer Sack oder Packsack. Diese lassen sich zusammenlegen und wiegen nur einen Bruchteil eines Bärenkanisters. Gefertigt sind sie aus sehr widerstandsfähigen, aber flexiblen Materialien, welche sich auch problemlos aufrollen lassen. Um das Austreten von Gerüchen zu vermeiden, muss der Inhalt aber noch zusätzlich in geruchsdichte Plastikbeutel verpackt werden (z.B. Zip-Lok).
Egal, für welchen Schutz man sich entscheidet… Die Nahrungsmittel sind vor Bären sicher! Es gilt lediglich zu berücksichtigen, dass nicht alle Alternativen auch von den Nationalparks in den USA als bärensicher anerkannt werden. Hier muss unbedingt überprüft werden, ob der Nationalpark ein bärensicheres
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